[Forum] Wissenschaft und Politik: Symposium für Christian Forstner (1975-2022), Universität Jena, 30./31. Oktober 2023

christoph meinel christoph.meinel at psk.uni-regensburg.de
Di Okt 17 21:01:22 CEST 2023


Wissenschaft und Politik
Symposium für Christian Forstner (1975 – 2022)

30./31. Oktober 2023

Friedrich-Schiller-Universität Jena, Kleiner Rosensaal, Fürstengraben 27



Mit freundlicher Unterstützung des Ernst Haeckel-Hauses
( https://www.wissenschaftsgeschichte.uni-jena.de/ernst-haeckel-haus)  der
Friedrich-Schiller-Universität Jena
( https://www.uni-jena.de/) , 
der Deutschen Physikalischen Gesellschaft
( https://www.dpg-physik.de/) , des Fachverbandes Geschichte der Physik
( https://www.dpg-physik.de/vereinigungen/fachlich/ohne-sektion/fvgp)  und der
Hans-Böckler-Stiftung
( https://www.boeckler.de/de/index.htm) 



Montag, 30. Oktober


13:00 Uhr Begrüßungen (Ernst-Haeckel-Haus, Fachverband Geschichte der Physik,
DPG, Hans-Böckler-Stiftung)

13:30 Uhr Sektion 1 – Physik, Militär und Frieden I
· Dieter Hoffmann (MPI für Wissenschaftsgeschichte Berlin): Kurt Diebner
(1905–1964), das abqualifizierte Mitglied des Uranvereins
Anknüpfend an Christian Forstners Arbeiten zum deutschen Uranverein wird sich
der Vortrag mit der Rolle Kurt Diebners in diesem und seinen Ruf unter den
Internierten in Farm Hall beschäftigen.
· Arne Schirrmacher (Humboldt Universität zu Berlin):Von Farm Hall zu Science
Diplomacy? Zur Historiographie der deutschen Physik und ihrer politischen
Rolle
Die Geschichte der Physik in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg ist
vielfach durch spezifische Entwicklungslinien und eine Reihe zentraler Namen
bestimmt, insbesondere wenn es um ihre politische und öffentliche Verortung
ging. Die Physiker des deutschen Atomprojekts waren auch die Wiederaufbauer der
Physik in Deutschland und traten als Träger der wissenschaftlichen
Verantwortung auf, ob als Göttinger Achtzehn oder Erforscher der
Lebensbedingungen der wissenschaftlich-technischen Welt. Wie gradlinig aber war
dieser Weg und wie stark wird das deutsche Verständnis von
Wissenschaftsdiplomatie von solchen (imaginierten) Kontinuitäten bestimmt?
· Klaus Hentschel (Universität Stuttgart): Mentalitätsgeschichte deutscher
Physiker kurz nach 1945: Einige reflexive Überlegungen
Ausgehend von früheren Publikationen des Vortragenden über Die Mentalität
deutscher Physiker in der frühen Nachkriegszeit (1945–1949)(Heidelberg:
Synchron-Verlag, 2005, in engl. Übers. als Mental Aftermath, Oxford Univ. Press
2007), die vielen der Anwesenden bereits bekannt sind, wird der Vortrag nur
wenige Beispiele für die große Vielfalt an Quellen bieten, auf denen er basiert
und den Akzent stärker auf eine kritische Reflexion darüber legen, was die
Möglichkeiten, Grenzen und Gefahren von Mentalitätsgeschichte sind - einer
Methode, die von Wissenschaftshistoriker/innen ansonsten kaum praktiziert wird.


15:00 Uhr Sektion 2 (hybrid) – Physik, Militär und Frieden II
· Mark Walker (Union College Schenectady): Die österreichische Atombombe
Christian Forstner untersuchte sorgfältig den oft übersehenen und
unterschätzten österreichischen Beitrag zu den deutschen Bemühungen während
des Krieges, Kernreaktoren zu bauen und eine Isotopentrennung als Schritte auf
dem Weg zu Atombomben zu erreichen. Dieser Vortrag wird einen Überblick über
Forstners Werk geben und es in den Kontext der Geschichtsschreibung der
deutschen Atombombe stellen.
· Climério Silva Neto, Barbara Hof, Grigoris Panoutsopoulos (Universidade
Federal da Bahia): Building Research Networks in the Multipolar Cold War: The
Collaborations at Accelerators in East and West, 1959–1975
This study offers new perspectives on the East-West exchanges and science
diplomacy by looking at the cooperations between CERN and Soviet high-energy
physics institutes in Dubna and Serpukhov (1959–1975). Cooperations entailed
flows of people, instruments, and knowledge through scientific, diplomatic, and
trade channels. We show that these channels were opened due to multiple
interests that cannot be accommodated in a by-polar framework of Cold War
competition.
· Christian Joas (Niels Bohr Archive): Quantenmechanik im Kalten Krieg
Christian Forstners Dissertation mit dem gleichnamigen Titel aus dem Jahre
2007 war einer der ersten substantiellen Beiträge zur Historiographie der
Quantenmechanik nach dem Zweiten Weltkrieg. Seitdem sind weitere Beiträge
Dritter hinzugekommen (z., B. David Kaiser, Sam Schweber, Olival Freire Jr.,
Kristian Camilleri, um nur einige wenige zu nennen). Diese will ich in meinem
Vortrag kurz referieren und in Bezug zu Christians Forschung stellen. In einem
zweiten Teil werde ich dann aus meiner eigenen Forschung zur
Nachkriegsquantenphysik berichten. Dabei konzentriere ich mich auf einige von
HistorikerInnen eher selten diskutierte Arbeiten David Bohms—eines der beiden
Protagonisten aus Christian Forstners Dissertation. Auch wenn diese Arbeiten
weit weniger bekannt sind als Bohms Arbeiten zur Interpretation der
Quantentheorie, waren sie dennoch für wichtige Felder der Nachkriegsphysik
zentral, insbesondere für die Theorie der kondensierten Materie und die
Kernstrukturphysik.

16:30 Uhr Pause

17:00 Uhr Sektion 3 (hybrid) – Scientific Instruments I
· Lubia Diaz Bernal (University of Havanna): Introduction of material culture
tools in the analysis of scientific instruments: A way to safeguard the
heritage of the scientific community of the University of Havana
With this dissertation we intend to unravel the readings hidden in the
scientific instruments of the University of Havana, introducing Material
Culture studies and combining these with the instruments used in Cuba to
catalog heritage assets. A comparative study on a sample of scientific
artifacts will allow us to visualize the importance of refining the existing
method. In this way we will be able to better understand evolutionary processes
and social transformation of university science, as well as preserve the legacy
of almost 3 centuries of history of the scientific community of the University
of Havana.
· Agnes Bauer (Helmut-Schmidt-Universität Hamburg): Materielle Kultur in der
Arbeitspsychologie der 1920er Jahre 
Im Vortrag möchte ich die Methode des "Hands-On"-Zugangs [Fickers 2015] auf
Prüfmittel der Arbeitspsychologie übertragen und über meine Versuche an
verschiedenen Apparaten berichten. Die Besonderheit bei instrumentellen
Eignungsprüfungen der Arbeitspsychologie ist zum einen ihr
Untersuchungsgegenstand, der Mensch, und zum anderen ihr teleologischer
Zuschnitt: Personen wurden mit dem Gedanken an Apparaten und Gerätschaften
geprüft, sie möglichst effizient auf die für sie geeigneten Berufe
anzusetzen. Die Replikation dieser Praxis schärft den Blick auf das verkörperte
Wissen, das seit den 1920er Jahren erfasst, gemessen und bewertet werden
sollte.
· Michelle Mercier (Europa-Universität Flensburg): Thomas Youngs Eriometer:
zum Scheitern verurteilt?
Thomas Young (1773–1829) ist heute vor allem für sein Doppelspaltexperiment
bekannt. Fast unbekannt - auch heute noch - ist ein von ihm beschriebenes
Instrument, das als erste praktische Anwendung der Ergebnisse seiner früheren
Untersuchungen zur Beugung angesehen werden kann: das Eriometer. Young, ein
Arzt und Physiker, gab an, mit diesem Instrument den Durchmesser von kleinen
Partikeln und feinen Fasern bestimmen zu können. In London konnte ich zwei noch
existierende Eriometer von Young identifizieren. Eines war Teil eines Briefes
an Joseph Banks (1810); ein weiteres befindet sich in der Sammlung der Royal
Institution. In diesem Beitrag werden diese beiden Objekte analysiert, Youngs
Eriometer aus verschiedenen Blickwinkeln untersucht und mögliche Faktoren für
die Ablehnung des Instruments zu Beginn des 19. Jahrhunderts in England
diskutiert - wenn auch nicht abschließend.

18:30 Uhr „Abendsession“ – Geschichte, Gemeinschaft und Gesellschaft I
· Markus Ehberger (Deutsches Museum München): Zur, in und von der
Physikgeschichte: Ein persönlicher Blick auf Christians Nachwuchsförderung
Christians Förderung war für meine Laufbahn innerhalb der
Wissenschaftsgeschichte von entscheidender Bedeutung. Er hat mich im Studium
betreut, den Aharonov-Bohm-Effekt als Thema meiner Masterarbeit vorgeschlagen
und mir meinen ersten Studierendenjob ermöglicht. Auf erste Vorträge und
Publikationsversuche nahm er entscheidenden Einfluss. Auch nachdem ich ihm
mitgeteilt hatte, dass ich meine Zukunft nicht in der Forschung sehe, konnte
ich mich dennoch auf seine Unterstützung verlassen und mit ihm zusammen einen
physikhistorischen Stadtführer für Jena erarbeiten. Dieser Vortrag soll
Christians Engagement für den wissenschaftlichen Nachwuchs und für die
wissenschaftshistorische Community aus persönlicher Perspektive würdigen, ohne
seine eigenen Arbeiten dabei aus dem Blick zu verlieren.
· Roman Göbel(Ernst-Haeckel-Briefedition Jena): Christian Forstner als Lehrer
und Kollege 
Hauptsächlich im 19. und 20. Jahrhundert forschend, bot das in Jena von der
Antike bis zur Neuzeit reichende Curriculum der Wissenschaftsgeschichte neue
Herausforderungen für Christian Forstner als dieser 2007 hier seine Stelle
angetreten hatte. Daneben übernahm er bald die Hauptverantwortung für die
Akkreditierung des neuen Bachelor-Studienganges, wobei es
wissenschaftspolitische Klippen zu umschiffen galt. Eine mehrtägige Exkursion
mit Studierenden führte nach Wien an das Technische Museum und damit auch an
jenen Ort, mit dem Christian in besonderer Weise verbunden war. Mit einem
durchaus persönlichen Blick soll Christian Forstners Engagement für die Lehre
in seinen frühen Jahren am Ernst-Haeckel-Haus in Jena gewürdigt werden.
· Christina Wessely (Leuphana Universität Lüneburg): Wissenschaft und
Aktivismus
Ausgehend von einigen Erinnerungen an Christian Forstner und der gemeinsamen
Arbeit am stw-Band "Pseudowissenschaft. Konzeptionen von
Nichtwissenschaftlichkeit in der Wissenschaftsgeschichte" und dem darin
thematisierten Verhältnis von Wissenschaft und Politik widmet sich der Vortrag
den neueren Herausforderungen, die sich in den letzten Jahren im Spannungsfeld
von Wissenschaft und Politik ergeben haben. Dabei thematisiert er insbesondere
das kontrovers diskutierte Verhältnis von Wissenschaft und Aktivismus, d.h.
einer sich bewusst als politisch engagiert verstehenden Wissenschaft, das auch
die Wissenschaftsgeschichte als Disziplin gegenwärtig beschäftigt.


Dienstag, 31. Oktober

8:30 Uhr Sektion 4 – Physik, Militär und Frieden III
· Beate Ceranski (Universität Stuttgart): Konkurrenz, Kooperation,
Repräsentation: Das Internationale Geophysikalische Jahr in
deutsch-deutscher Perspektive
Weltweite Messnetzwerke und ein sorgsam über die Machtblöcke äquilibriertes
Datenmanagement einerseits, die im Sputnik-Start gipfelnde kompetitive
Erschließung geopolitisch bedeutsamer Räume andererseits - das
Internationale Geophysikalische Jahr 1957/58 zeigt wie kaum ein anderes
wissenschaftliches Großprojekt die Naturwissenschaften im Kalten Krieg. In
deutsch-deutscher Perspektive war vor allem die in meinem Vortrag behandelte
Frage brisant, wer (und wie) die deutsche Forschung in diesem internationalen
Projekt repräsentierte. 
· Thomas Steinhauser (Regensburg/Berlin): Die Wiederaufnahme der Kernforschung
in der MPG der frühen Nachkriegszeit
Die Physik im Kalten Krieg intensivierte neuartige Interaktionsformen zwischen
Wissenschaft, Staat und Militär. Aufgrund ihrer militärischen und politischen
Bedeutung war die Kernphysik ein Vorreiter dieser Entwicklung. Obwohl sich die
frühe MPG offiziell von militärischen und industriellen Interessen
distanzierte, starteten in ihren Reihen trotz aller Forschungsverbote schon
bald wieder kerntechnische und kernphysikalische Forschungsprojekte. Die
unterschiedlichen Interessen der Westalliierten und die Westintegration ihrer
Besatzungszonen spielten dabei eine Schlüsselrolle, wobei zunächst die Briten
besonders aktiv waren.
· Götz Neuneck (Universität Hamburg): Nukleare Abrüstung als Unfinished
Business: Die Rolle der Physik und ihre künftigen Möglichkeiten
Seit dem Beginn des Nuklearzeitalters haben sich Physiker an
Waffenentwicklungen, aber auch an Abrüstungsvorschlägen beteiligt. Im ersten
Teil wird kurz auf die historische Rolle der Physik und der Physiker und ihre
Wirkung eingegangen. Im zweiten Teil sollen diesen Entwicklungen die neuen
Herausforderungen in dem heutigen „zweiten“ Nuklearzeitalter gegenübergestellt
werden. Der Schlussteil sollen Möglichkeiten und Aktivitäten der physikalischen
Gemeinschaft vorgestellt und diskutiert werden. Diese reichen von Education,
und Forschungsarbeiten bis hin zur Politikberatung und internationalen
Aktivitäten im Rahmen von Science Diplomacy.
· Johannes-Geert Hagmann (Deutsches Museum München): Der Drei-Niveau
Wanderfeld­maser: Ein Verstärker des Kalten Krieges
Mit dem Beginn des Kalten Krieges setzte Ende der 1940er Jahre auch in der
Wissenschaft eine Blockbildung ein, und aus der Systemkonkurrenz erwuchs ein
militärischer und wissenschaftlicher Wettlauf. Dieser Beitrag zeichnet
exemplarisch die Entwicklung eines dual-use Instruments nach: Aus den
Forschungen zur Mikrowellentechnologie ging Ende der 1950er Jahre ein
rauscharmer Wanderfeld-Maser hervor, der die Reichweite von Radar-Systemen zum
Abfangen von Interkontinental-Raketen vergrößerte. Wenige Jahre später
ermöglichte er in einem Grundlageninstrument die Entdeckung der kosmischen
Hintergrundstrahlung.

10:30 Uhr Pause

10:45 Uhr Sektion 5 – Geschichte, Gemeinschaft und Gesellschaft II
· Julia Bloemer (Europa-Universität Flensburg): Ein Quellenfinder im Deutschen
Museum: Materielle Kultur und Pseudowissenschaften
Im Jahr 1912 stiftete der Monist Eduard Aigner dem Deutschen Museum neben
gewöhnlichen Wünschelruten auch einen sogenannten „Quellenfinder“, der das
Auffinden unterirdischer Wasserläufe verbessern und automatisieren sollte. Auch
in den nachfolgenden Jahrzehnten beteiligte sich das Museum an Diskussionen und
Untersuchungen darüber, wie wissenschaftlich und zuverlässig verschiedene
Methoden zum Finden von Wasser seien. Welches Verhältnis besteht zwischen den
Instrumenten und dem Status der ihr zugeschriebenen Funktionsweisen als
„wissenschaftlich“? Damit fragt das vorgestellte Projekt nach der Verbindung
von materieller Kultur, empirischer Evidenz und der Aushandlung von Kriterien
für Wissenschaftlichkeit.
· Karl Grandin (Schwedische Akademie der Wissenschaften Stockholm): A Glimpse
inside the Nobel Archives
The Nobel Prize is considered the most prestigious award in all its prize
areas. Contrary to most other major prizes in the sciences, the Nobel archives
is open for research since a change of the statutes in 1974, at least for
scholarly research and for material older than 50 years. This previously secret
archive in combination with the prestige of the Nobel Prize led many to assume
that all secrets were to be found in the archives. But to understand what to
expect from the archives one has to understand that it was formed for the prize
committee’s own work. A few observations on the usage of this archival resource
will be given.
· Susan Splinter (Neue Deutsche Biographie München):Max von Laue als Autor der
Neuen Deutschen Biographie
Als die Neue Deutsche Biographie in den späten 1940er Jahren als
Nachfolge-Projekt der Allgemeinen Deutschen Biographie geplant und umgesetzt
wurde, diente sie auch als Medium der Erinnerung und Selbstvergewisserung der
jungen Bundesrepublik. An diesem Projekt wirkten zahlreiche illustre Autoren
mit, wie der Bundespräsident Theodor Heuss und der Nobelpreisträger Max von
Laue. Deren Artikel entsprachen nicht immer den Erwartungen der Redaktion, so
dass anhand der ausgewerteten Quellen der NDB der Frage nachgegangen werden
kann, wie Laue die „lexikalische Sinnstiftung“ der Physik beeinflusste.

12:15 Uhr Pause

12:30 Uhr Sektion 6 – Scientific Instruments II
· Roland Wittje (Indian Institute of Technology Madras, Chennai): Cold Moves:
Deutsch-indische Zusammenarbeit in der Tieftemperaturphysik in den 1970er
Jahren
Im Rahmen der deutsch-indischen Partnerschaft zum Aufbau des Indian Institute
of Technology (IIT) Madras wurde 1971 ein Tieftemperaturlabor eingerichtet.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten entwickelte sich die Kooperation zwischen
Ramaswami Srinivasan am IIT Madras und Gustav Klipping am Fritz Haber Institut
in Berlin äußerst erfolgreich. Während die Ursprünge der deutsch-indischen
Partnerschaft von der Logik der Entwicklungspolitik des Kalten Krieges geprägt
waren, entwickelten Klipping und Srinivasan ihre Zusammenarbeit zu einem
Forschungsnetzwerk rund um verschiedene Akteure, Instrumente und
Forschungspraktiken, die sich zwischen Indien und der Bundesrepublik
Deutschland bewegten.
· Rudolf Seising (Deutsches Museum München): Lerngeräte in den 1960er Jahren:
Physikalische Wurzeln des Maschinellen Lernens
Die Forschungen zur Künstliche Intelligenz (KI) begannen nicht nur in der
Computer Science. Auch Vertreter anderer wissenschaftlicher Disziplinen haben
daran großen Anteil. Insbesondere heutige KI, das Maschinelle Lernen (ML) hat
eine Geschichte, die vor dem Bau der ersten Digitalcomputer beginnt und eigene
Wurzeln in Physik und Elektrotechnik hat. In diesem Vortrag werden einige
dieser frühen Lernmaschinen vorgestellt.
· Richard L. Kremer (Dartmouth College, Hanover NH): The circulation of
‘technical ideas’: Building short-interval timers in Göttingen and Paris,
1750–1820
During the second half of the 18th century, attempts to measure intervals
shorter than one second emerged in many contexts: from military engineers
assessing canons to natural philosophers measuring the speed of sound to
astronomers studying meteors to horse racers comparing their fillies … and
finally to the well-known personal equation at astronomical observatories.
Clock makers in Göttingen and Paris began building Terzianer (counting thirds,
i.e., sixtieths of a second), borrowing key ‘technical ideas’ from each other.
This paper will explore efforts to push precision by an order of magnitude by
rearranging ‘technical ideas’ from the worlds of clock-making.
· Peter Heering (Europa-Universität Flensburg): Transformationen: Die
Überführung von historischen Forschungsexperimenten in Lehrversuche
Eine Reihe von kanonischen Demonstrationsversuchen der Physik hat ihren
konzeptionellen Ursprung in historischen Forschungsexperimenten. Es stellt sich
zum einen die Frage, welche Aspekte der Forschungsexperimente in welcher Form
erhalten worden sind und welche neu geschaffen wurden, zum anderen, welche
Aspekte des Kommunizierens über Physik in der Formation neuer
Wissenschaftler:innen gerade durch diese Versuche identifiziert werden können.


14:30 Uhr „Statt eines Schlussworts“ Carsten Reinhardt (Universität
Bielefeld)


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