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<p class="MsoNormal" style="text-align:center" align="center"><b style="mso-bidi-font-weight:
normal"><i>Aus der Zeit gefallen? Die deutsche Uhrenindustrie im Bann der Krise – Interdisziplinäre Betrachtungen des Strukturwandels in Ost und West</i>.<span style="color:#538135;mso-themecolor:accent6;mso-themeshade:191">
</span></b></p>
<p class="MsoNormal" style="text-align:center" align="center"><b style="mso-bidi-font-weight:
normal">Universität Stuttgart, 02.-03.04.2020</b></p>
<p class="MsoNormal" style="text-align:center" align="center"><b style="mso-bidi-font-weight:
normal">Call for papers
</b></p>
<p class="MsoNormal">Die Uhrenindustrie in Ost- und West hat einerseits im Zuge der Strukturkrise der 1970er Jahre und andererseits als Folge der Wendeereignisse ihre einstige Bedeutung eingebüßt. Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges hatten viele Tausend Arbeitskräfte
in dieser innovationsstarken und exportorientierten Branche ihr Auskommen gefunden, wobei sich die Industrie zumeist regional auf wenige oft periphere Standorte konzentrierte. Aufgrund der regionalen Konzentration und einer starken branchenspezifischen Identifikation
mit dem technischen Artefakt „Uhr“ hatte dieser Niedergang gravierende soziale Folgen für die betroffenen Regionen. Diese Konstellation bedingte aber auf der anderen Seite, dass solchen Unternehmen, die den Wandel überlebt haben oder nach den Wendeereignissen
von neuem im wieder aufkommenden Markt der manufakturmäßig gefertigten mechanischen Luxusuhren reüssieren konnten, eine besondere Wertschätzung und Aufmerksamkeit widerfahren ist.
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<p class="MsoNormal">Auf der geplanten Tagung ist vorgesehen, sich diesem Thema über seine vielfältigen möglichen Anknüpfungen zu gegenwärtigen Diskursen in den Geistes-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften anzunähern. In der auf David S. Landes zurückgehenden
etablierten Meistererzählung (Revolution in Time, 1983) des strukturellen Wandels dieses Industriezweiges wurde die Deutung auf eine Innovationsfolgenkrise im Schumpeter‘schen Sinne reduziert, die über die jeweiligen Bezeichnungen der „Quarzrevolution“ oder
„Quarzkrise“ bereits auf die divergierenden Interpretationsmuster der jeweiligen Akteure verweist. Dem entgegen wurde das Wiedererstarken des Interesses an mechanischen Uhren in diesem Zuschreibungsrahmen als konservativer Reflex interpretiert. Die neuere
Forschung zeigt klar, dass derartige Reduktionen der Komplexität dieser Vorgänge nicht annähernd gerecht werden. Zum Verständnis dieser Entwicklungen sind die sich ändernden sozio-ökonomischen und politischen Rahmenbedingungen von zentraler Bedeutung. Auch
die Betrachtung des nationalen Einzelfalles wird nicht in der Lage sein, zum Verständnis der multinationalen Wertschöpfungsketten einer globalen Ökonomie beizutragen.
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<p class="MsoNormal">Die Tagung knüpft an die laufende interdisziplinäre Forschung aus den Fächern Betriebswirtschaftslehre und Technikgeschichte an der Universität Stuttgart an. Es ist ihr ausgesprochenes Ziel, in einen breiteren Austausch zu anderen Fachdisziplinen
zu treten. Daher richtet sich dieser CfP explizit auch an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich mit einem der folgenden oder vergleichbaren relevanten Themen beschäftigen.</p>
<p class="MsoNormal"><i style="mso-bidi-font-style:normal">Mögliche Themen</i>:</p>
<ul nodeid="1">
<li>Der Strukturwandel und seine Auswirkungen auf die regionalen Bildungs- und Forschungseinrichtungen</li><li>Historische und gegenwärtige Innovationsdiskurse am Beispiel der Uhrenindustrie</li><li>Die sozialen Aspekte des Strukturwandels in Ost und West</li><li>Die Marketingfrage – vom Verkäufer- zum Käufermarkt</li><li>Die Deutungszuschreibungen des technischen Artefaktes „Uhr“ im historischen Wandel</li><li>Die Rezeption der internationalen Konkurrenz</li><li>Die sich wandelnde Nutzerrezeption des Artefaktes „Uhr“</li><li>Der Strukturwandel aus der Perspektive einzelner Unternehmen</li><li>Der regionale Zugang zum Strukturwandel in der Uhrenindustrie</li><li>„Quarzkrise“ oder „Quarzrevolution“ – zeitgenössische und rezente Deutungskämpfe
</li></ul>
<p class="MsoNormal">Es ist vorgesehen, die Beiträge im Anschluss an die Tagung in einem Tagungsband zu veröffentlichen.</p>
<p class="MsoNormal"><b style="mso-bidi-font-weight:normal">Ort und Datum</b>: Universität Stuttgart, 02.-03.04. 2020.</p>
<p class="MsoNormal"><b style="mso-bidi-font-weight:normal">Einreichfrist</b>: Vorschläge (Abstract mit max. 400 Wörtern) sind bis zum 07.01.2020 an katharina.stolz@bwi.uni-stuttgart.de oder thomas.schuetz@hi.uni-stuttgart.de zu richten.
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mso-themecolor:accent6;mso-themeshade:191"></span></p>
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<div id="Signature">
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<p></p>
<div>Dr. Thomas Schuetz<br>
Universität Stuttgart - Historisches Institut<br>
Abt. Wirkungsgeschichte der Technik<br>
Keplerstr. 17<br>
D-70174 Stuttgart<br>
thomas.schuetz@hi.uni-stuttgart.de</div>
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