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<p><u><b><font face="Helvetica, Arial, sans-serif">Call for Papers
Driburger Kreis 2022</font></b></u></p>
<p><font face="Helvetica, Arial, sans-serif">Der Driburger Kreis
trifft sich vom <b>Dienstag, 20. September bis Mittwoch, 21.
September 2022 in Person in Erfurt</b> im Vorfeld der
Jahrestagung der Gesellschaft für Wissenschaften, Medizin und
Technik (GWMT). Er richtet sich explizit an
Wissenschaftler:innen, die am Anfang ihrer akademischen Karriere
(Studierende, Promovierende, Post-Docs, Habilitanden) in den
Forschungsfeldern der Wissenschafts-, Medizin- und
Technikgeschichte und angrenzender Disziplinen stehen. Der
Driburger Kreis versteht sich als informelles Forum, in dem
Probleme, Schritte und Ergebnisse eigener Arbeiten vorgestellt
und in einer konstruktiven Atmosphäre diskutiert werden können.
Das jährliche Rahmenthema soll Anreiz bieten, verschiedene
Arbeiten unter einem gemeinsamen Gesichtspunkt zu diskutieren.
Projektvorstellungen jenseits des Rahmenthemas sind aber
ebenfalls ausdrücklich erwünscht. Weitere Informationen zum
Driburger Kreis sowie Hinweise zum Vortragsformat und Programm
finden sich auf <a moz-do-not-send="true"
href="https://www.driburgerkreis.de"
class="moz-txt-link-freetext">https://www.driburgerkreis.de</a></font></p>
<p><font face="Helvetica, Arial, sans-serif">Im Vorfeld des
Driburger Kreises wird es auch dieses Jahr einen tacit knowledge
Workshop geben, diesmal zum Thema „Dissertationspublikation“.
Weitere Informationen dazu finden sich zeitnah ebenfalls auf der
Website des Driburger Kreises.<br>
Das diesjährige Rahmenthema lautet:</font></p>
<p><font face="Helvetica, Arial, sans-serif"><b>Frösche</b><br>
<br>
Der Frosch lässt sich nur schwer aus der Menschheitsgeschichte
wegdenken. Kulturwissenschaftlich betrachtet ist der bunte
Hüpfer ein Phänomen konstanter Ambivalenz. Er kommt in nahezu
allen Teilen der Welt vor und hat stets in der Nähe des Menschen
gelebt, ohne je in den Status eines Haus- oder Nutztiers im
engeren Sinne erhoben worden zu sein. In religiösen,
literarischen und künstlerischen Überlieferungen ist er ein
regelmäßiger, aber unbestimmter Gast, von der Plage im Alten
Testament über den verzauberten Märchenprinzen bis hin zum
verwandelten Gott.<br>
<br>
Auch den Naturwissenschaften und ihren Vorläufern ist das
resiliente Amphib ein bekannter Begleiter mit einer
wechselhaften Bedeutungsgeschichte. So galt der Frosch in
mystischen Interpretationen des Mittelalters und der Frühen
Neuzeit als Begleiter oder Zutat magischer Unternehmungen, war
in der Medizin bis ins 18. Jahrhundert auf kuriose Weise mit dem
Uterus assoziiert und wurde schließlich zum favorisierten
Versuchstier im europäischen Labor des 19. Jahrhundert oder zum
Meteorologen im Wetterglas. Seit den 1970ern steht der Frosch
als Symbol für umweltfreundliche Verfahren oder Umweltschutz
zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit, was sein allgemeines
Image signifikant verbessert hat. Selbst in Geräten und
Verfahren, die sich auf den ersten Blick kaum mit dem grünen
Tier assoziieren lassen, wie Grubenlampen oder Quarks-Teilchen,
finden sich Verbindungen, die eine Brücke schlagen zu der
mannigfaltigen Geschichte des Frosches und seines Verhältnisses
zur Menschheit.<br>
<br>
Die Kultur- und Wissenschaftsgeschichte des Frosches ist
vielschichtig und verspricht reiche Erkenntnisse über die
Bereiche, Wertvorstellungen und Praktiken, deren Teil das Tier
direkt oder indirekt im Laufe der Jahrhunderte war und bis heute
ist. Im diesjährigen Driburger Kreis soll daher der Frosch zwar
nicht als Untersuchungsgegenstand im Mittelpunkt stehen, aber
als epistemisches Objekt den Fokus auf das Verhältnis von
Wissensgewinn und Forschungsobjekt werfen. Es gilt dabei zu
fragen, wie Forschung und Forschungsanwendung im metaphorischen
oder tatsächlichen Beisein des Frosches im weitesten Sinne
stattgefunden haben, wie das Tier damit assoziiert wurde und
welche Funktion es dabei einnahm. Der Frosch als epistemisches
Objekt ist hier in einer weiten Bedeutung, sowohl als Tier wie
auch als semantisches Konzept zu verstehen. Mögliche
Perspektiven, aus denen man sich dem Thema nähern könnte:<br>
<br>
- Welche Rolle kam und kommt Fröschen und anderen Tieren als
Versuchstiere in Experimenten zu?<br>
- Wie prägte das Verhältnis des Anders- oder Gleichartigen
die Rolle des Frosches beim Wissensgewinn?<br>
- Wie schuf und schafft Wissenschaft
Bedeutungsverschiebungen, wie sie zum Beispiel für den Frosch im
19. Jahrhundert vom mystischen Wesen zum neutralen Laborobjekt
stattgefunden haben?<br>
- Wo finden sich ‚Frösche‘ in der Wissenschaft, wo gar keine
mehr sind? Und wie(so) wurden sie dort abgelöst?<br>
- Wie lässt sich die tierethische Dimension der
Naturwissenschaften, Medizin und Technik anhand des Frosches und
anderer Versuchstiere nachzeichnen?<br>
- Inwiefern diente der Frosch als Vorbild technischer
Konstruktionen, Maschinen oder Verfahren? Welche Funktion nahm
er dabei ein? Wie schlägt der Frosch damit die Brücke zwischen
epistemischer Praxis und kulturellen Gedankenguts?<br>
<br>
Das Tagungsthema ist explizit weit gefasst und zielt darauf ab,
verschiedenste Aspekte und Perspektiven der Geschichte der
Naturwissenschaften, Medizin und Technik unter den einen „Frosch
zu bringen”. <br>
<br>
von Alexander Stöger (Universität Leiden) und Rebecca Mossop
(Universität Luxemburg)<br>
<br>
<br>
Abstracts von einer Seite für ca. 15-minütige Vorträge nebst
Kurzlebenslauf (zusammengefasst in einem Word-kompatiblen
Dokument) werden erbeten bis zum 1. Juli 2022 an das
Organisationsteam. Weitere Informationen zu Abstracts und dem
Format des Driburger Kreises finden sich auf <a
moz-do-not-send="true"
href="https://driburgerkreis.de/guidelines"
class="moz-txt-link-freetext">https://driburgerkreis.de/guidelines</a>.<br>
Für Beitrag und Diskussion sind insgesamt 30 Minuten angedacht.
Fragen zum Thema oder der Veranstaltung können gerne an das
Organisationsteam gerichtet werden (bitte immer möglichst alle
Teammitglieder im CC).</font></p>
<p><font face="Helvetica, Arial, sans-serif">Alexander Stöger
(<a class="moz-txt-link-abbreviated" href="mailto:a.m.stoger@hum.univleiden.nl">a.m.stoger@hum.univleiden.nl</a>)<br>
Paulina S. Gennermann (<a class="moz-txt-link-abbreviated" href="mailto:pgennermann@uni-bielefeld.de">pgennermann@uni-bielefeld.de</a>)<br>
Sophia Wagemann (<a class="moz-txt-link-abbreviated" href="mailto:sophia.wagemann@uni-leipzig.de">sophia.wagemann@uni-leipzig.de</a>)<br>
</font><br>
</p>
<pre class="moz-signature" cols="72">--
Paulina S. Gennermann, M.A.
Doctoral Researcher - Bielefeld Graduate School in History and Sociology (BGHS)
Bielefeld University
Department of History - Historical Studies of Science (Prof. Dr. Carsten Reinhardt)
POB 100131, 33501 Bielefeld
Tel.: +49 521 106 3212
Mail: <a class="moz-txt-link-abbreviated" href="mailto:pgennermann@uni-bielefeld.de">pgennermann@uni-bielefeld.de</a>
Website: <a class="moz-txt-link-freetext" href="http://www.uni-bielefeld.de/bghs/Personen/Promovierende/profile/paulina_sophie_gennermann">http://www.uni-bielefeld.de/bghs/Personen/Promovierende/profile/paulina_sophie_gennermann</a></pre>
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