[Forum] NTM Printausgabe

Schwerin schwerin at mpiwg-berlin.mpg.de
Mi Sep 16 08:30:14 CEST 2020


Liebe Kolleg*innen,

ich finde das sehr gut von Christoph ausgedrückt: Es ist schön, die 
Print-Ausgabe auf dem Tisch oder im Bücherregal stehen zu haben, aber 
ist das bereits ein ausreichender Grund, auf Biegen und Brechen daran 
festzuhalten?

- Seien wir mal ehrlich: Wie viele der schönen NTM-Hefte fristen ein 
rein optisches Dasein und verschönern mehr oder weniger ungelesen die 
Buchregale?

- Wir alle müssen inzwischen viel am Rechner lesen. Diese Praxis ist zum 
Teil unseres Berufes geworden. Aus dieser beruflichen Sicht kann ich es 
nicht verstehen, wenn jemand heute noch darauf besteht, Fachartikel der 
NTM in Papierform studieren zu müssen. Gilt das auch für alle anderen 
Fachartikel der weiten Zeitschriftenwelt unserer Fächer?

- Kein Fuß breit für Springer!! Wohl gebrüllt Löwe. Find ich auch... Aus 
der Technik- und Wirtschaftsgeschichte aber wissen gerade wir am besten, 
dass eine Mach-ich-nicht-mit-Haltung noch keinen Widerstand macht. Ich 
kann mich an die neunziger Jahre erinnern, wo ich  mich selbst dem 
Person Computer und dann dem Internet ganz widerständig verweigert hab. 
Heute denke ich, das war bloß eine Attitüde, hat mir ein gutes Gefühl 
gegeben, das wars dann aber auch.

- Was kann man also gegen eine technische Entwicklung, die man kritisch 
sehen mag, machen, wenn Verweigerung nichts bringt? Man muss wohl oder 
übel andere Register ziehen. Darüber wäre zu diskutieren, welche das 
sein könnten und ob wir dazu überhaupt in der Lage sind. Man müsste auf 
jeden Fall dafür rödeln, richtig was tun.
ODER/UND: Man muss die waltenden Kräfte für sich nutzen. Und genau 
darauf zielt der Vorschlag des Vorstandes, wie ich es verstehe: Machen 
wir das Beste aus einer Situation und Entwicklung, gegen die wir im 
Moment jedenfalls auf unserer unmittelbaren Ebene nichts drehen können, 
und tun wir stattdessen was gegen die nicht haltbaren 
Produktionsbedingungen unserer NTM, für die wir mitverantwortlich sind! 
Ja, an dieser Stelle gilt es Verantwortung zu übernehmen und hier haben 
wir auch tatsächlich die Möglichkeiten dazu.

- Ganz ehrlich: Ich verzichte gern auf das Papier-Erlebnis - drucke mir 
vielleicht stattdessen wichtige Artikel aus - und schone meinen 
Regalplatz, wenn wir dadurch einer vernünftigen Entgeltung des 
NTM-Redaktions-Teams aus dem Mittelbau näher kommen.

Herzliche Grüße
Euer Alexander v. Schwerin





Am 15.09.20 um 17:08 schrieb Christoph Gradmann via Forum:
> Liebe KollegInnen,
>
> über den Tag habe ich hier viele gute Argumente für die Beibehaltung der Printausgabe der NTM gelesen. Ich teile viele davon und habe eine ordentliche Reihe NTM-Hefte im Büro. Stöbere gerne darin.
> Allerdings stellt sich die Frage, ob das für alle Mitglieder gilt. Es geht ja nicht darum, die Printausgabe einzustellen, sondern ihren Bezug zu einer Option zu machen.  Angesichts der veränderten Lesegewohnheiten vieler junger KollegenInnen erscheint mir das durchaus wünschenswert. Wie gesagt, könnte die Gesellschaft den eingesparten Betrag anderweitig gut verwenden, zum Beispiel in der Redaktion der Zeitschrift.
>
> Mit den besten Grüßen
>
> Christoph Gradmann
>
> _________________________________________________________
> Christoph Gradmann
> Professor in History of Medicine
> University of Oslo
> Institute of Health and Society
> Department of Community Medicine and Global Health, P.O. Box 1130 Blindern, 0318 Oslo / Norway
> Tel:     +47 22 85 06 15
> Mob:  +47 48 42 02 61
> Web: www.med.uio.no/helsam/english/people/aca/ulrichcg/index.html
>
>
>   
>
> -----Original Message-----
> From: Forum <forum-bounces at gwmt.de> On Behalf Of Bernhardt via Forum
> Sent: Tuesday, September 15, 2020 4:50 PM
> To: forum at gwmt.de
> Subject: [Forum] NTM Printausgabe
>
> Liebe Kolleginnen und Kollegen,
>
> gern nehme ich an der Diskussion zur Weiterführung der Fachzeitschrift NTM teil. Ich bin im Besitz der gesamten je erschienen Hefte der NTM, lückenlos von der ersten Nummer des Jahres 1960 (nebst den beiden
> Beiheften) bis zu letzten soeben erschienen NTM Bd. 28 Heft 3 2020, S.
> 295-480. Schon aus diesem Grund wünsche ich mir sehr, daß NTM als Print-Ausgabe weiterhin erscheint und ich die Hefte wie in all den Jahren in meinem Bücherschrank einordnen  kann. Noch ist ein bißchen Platz. Gewiß haben sich der Inhalt und weniger die äußere Form verändert, aber doch wird dieses Publikationsorgan glücklicherweise fortgeführt, was ja zu Zeiten nicht ganz trivial war.  Nebenbei: Ich habe eine kleine Arbeit zur Geschichte der NTM der Jahre 1960-1990 geschrieben, die im Tagungsband der letzten Tagung der Fachsektion Geschichte der DMV 2019 demnächst erscheinen wird. Sollte jemand Interesse haben, sende ich das Manuskript gern zu.
>
> Ein weiteres, schon von anderer Seite erwähntes Argument für die Print-Weiterführung besteht drin, daß viele der älteren Leser zwar auch mit Computern arbeiten, jedoch mit modernen Kommunikationsformen  nicht so vertraut sind, z. B. wie geht open access? Läßt sich natürlich lernen.
>
> Mit freundlichen Grüßen
> Hannelore Bernhardt
>
> Doz. Dr. sc. Hannelore Bernhardt
> Platz der Vereinten Natinen 3, 10249 Berlin
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Strahlenforschung: Risiko- und Biopolitik der DFG, 1920-1970: www.steiner-verlag.de/titel/60653.html
Biologics, A History of Agents Made From Living Organisms in the Twentieth Century: https://www.taylorfrancis.com/books/9781315654447

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