[Forum] Printausgabe und Redaktion der NTM

Ceranski, Beate beate.ceranski at hi.uni-stuttgart.de
Mi Sep 16 14:33:58 CEST 2020


Liebe Diskussionsrunde,

dem Votum von Moritz Epple möchte ich mich ganz nachdrücklich anschließen. Wir agieren in einem Dreieck zwischen der eigenen (individuellen und kollektiven) Nutzungskultur der Zeitschrift, der - strukturell problematischen, finanziell abzumildernden? - Arbeitsbelastung der Geschäftsführenden Redaktion bei Menschen in ungesicherten Arbeitsverhältnissen und den - durch die kommerziellen Akteure in frustrierendem Ausmaß hochprofitabel angeeigneten - open access Publikationsstrukturen mit ihrer dynamischen Entwicklung. Dies gut zu sortieren und zu priorisieren, ist sehr wichtig, nicht zuletzt für die Position gegenüber dem Verlag.

Ich bin sicher, wir finden eine Lösung, die die Lesebedürfnisse der meisten Mitglieder gut abdeckt - Modelle dafür sind genannt worden. Aber das andere dürfen wir darüber nicht aus den Augen verlieren.


Mit herzlichem Gruß und Dank an alle, die schon so viel vorgedacht und vorbereitet haben, und für diese wichtige Gesprächsrunde,

Beate Ceranski




PD Dr. Beate Ceranski

Universität Stuttgart

Geschichte der Naturwissenschaften und Technik

Keplerstr. 17

70174 Stuttgart

Tel.: -49-711-685 82311


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Sent: 16 September 2020 12:19
To: forum at gwmt.de
Subject: [Forum] Printausgabe und Redaktion der NTM

Liebe alle,

Alexander v. Schwerins engagierte Nachricht provoziert mich noch zu
einer kurzen Reaktion.

Die hier ausgedrückte (auch vom Vorstand bisweilen gemachte) Verknüpfung
der beiden Fragen von Unterstützung der Redaktion (und insbesondere der
geschäftsführenden Redakteur*innen) einerseits sowie Printausgabe
andererseits irritiert mich schon seit längerer Zeit.

Ich finde es eine sehr bedauerliche Situation, dass es unserer
Fachcommunity seit vielen Jahren nicht gelingt, die Position der
geschäftsführenden Redakteur*in anders als durch
Nachwuchswissenschaftler*innen in prekären Arbeitsverhältnissen zu
besetzen. Das ist dysfunktional sowohl für die Laufbahnen der
Betroffenen wie auch für die Zeitschrift, und diese Dysfunktionalität
sollte strukturell, und nicht durch ein finanzielles Pflaster, behoben
werden.

Die Frage der Printausgabe sollte meines Erachtens davon unabhängig
diskutiert werden. Inzwischen sind viele weitere wichtige Argumente noch
einmal genannt worden - nicht durch DEAL abgedeckte Autor*innen, unklare
Langfristigkeit von DEAL, etc. - die zeigen, wie sehr wir mit unserer
Diskussion in einer durch die rasche Dynamik der Veränderung der
wissenschaftlichen Medien und ihrer Ökonomie gefangen werden.

Vielleicht müssen wir mittelfristig doch noch wesentlich ernsthafter als
bisher über Alternativen eines echten open access nachdenken.

Christoph Meinels Hinweis auf die Haltungen der anderen internationalen
Gesellschaften - und die paradoxe Tendenz zur Re-Nationalisierung des
Publikationswesens - hat meines Erachtens sehr großes Gewicht. Dies sage
ich auch als Herausgeber einer internationalen Zeitschrift.

Herzliche Grüße,
Moritz Epple


--
Moritz Epple
Goethe-Universitaet
Historisches Seminar
Wissenschaftsgeschichte
Norbert-Wollheim-Platz 1
60629 Frankfurt am Main
Germany

Tel. (+49)(+69) 798 32413, -32415
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