[Forum] NTM

Carsten Reinhardt carsten.reinhardt at uni-bielefeld.de
Di Sep 15 15:00:32 CEST 2020


Liebe Arianna,

weder a noch b treffen es ganz.

Die NTM Printausgabe wurde noch nie "kostenlos" verschickt, denn sie hat 
mehr als die Hälfte unserer Mitgliedgebühren gekostet. Sie ist nur für 
das indviduelle Mitglied im Mitgliedbeitrag enthalten. Auch soll die 
Printausgabe nicht eingestellt werden, zumindest nicht nach meiner Kenntnis.

Es steht zur Entscheidung an, ob wir auf der MV beschließen

- den Bezug der Druckausgabe *für alle* *Mitglieder* qua 
Mitgliedsbeitrag fortzuführen oder nicht.

Wenn wir uns dafür entscheiden, die Druckausgabe nicht mehr für alle 
Mitglieder zu beziehen, können individuelle Mitglieder per Abo bei 
Springer weiterhin eine Druckausgabe erhalten. Dies wäre kostenpflichtig 
(z.Zt. ca 37 € _pro Jahr_.)

Durch den Verzicht auf die Druckausgabe qua Mitgliedsbeitrag, unter 
Fortbezug eines Online-Komplett-Zuganges für alle Mitglieder, würden 
etwa 10-12.000 € pro Jahr frei, die wir der Unterstützung der Redaktion 
zuführen würden.

In anderen Worten: Wir würden die Arbeit, die bisher ehrenamtlich von 
Mitgliedern des Mittelbaus getan wird, ansatzweise entlohnen können, 
damit in die inhaltliche Qualität der NTM investieren.
Die Frage, ob ein Mitglied die NTM im Papierformat bezieht, würde von 
"automatisch ja" auf "automatisch nein, aber mit Option per 
Springer-Abo) geändert.

Herzlich Carsten

Am 15.09.20 um 14:40 schrieb Arianna Borrelli via Forum:
> Liebe Kollegen und Kolleginnen,
>
> bitte entschuldigt, wenn ich die einzige bin, die jetzt etwas verwirrt 
> ist, aber aufgrund der letzen emails im FORUM ist es mir nicht mehr 
> klar, über welche Option eigentlich diskutiert wird:
>
> (a) NTM-Printausgabe bleib erhalten, wird aber nicht mehr den 
> GWMT-Mitglieder*innen kostenlos verschickt.
>
> (b) NTM-Printausgabe wird völlig eingestellt.
>
> Ich dachte, der Vorschlag zur Diskussion wäre (a), aber einige 
> Beiträge sprechen sich anscheinend gegen (b) - oder würde Springer die 
> Printausgabe einfach einstellen, wenn die GWMT Ihre Finazierung 
> streicht/senkt?
>
> Herzliche Grüße
>
> Arianna Borrelli
>
>
> Am 15.09.2020 um 13:53 schrieb Hans-Jörg Rheinberger via Forum:
>> Lieber Christoph,
>> Gut auf den Punkt gebracht, vielen Dank
>> Hans-Jörg
>>
>>> Am 15.09.2020 um 13:47 schrieb christoph meinel via Forum 
>>> <forum at gwmt.de <mailto:forum at gwmt.de>>:
>>>
>>> Liebe Kolleginnen und Kollegen,
>>>
>>> ist es nicht erstaunlich? Nachdem die Diskussion zunächst gar nicht 
>>> recht in Gang kam und die Rundmail des Vorstands vom 20.8. den 
>>> Eindruck erweckte, dass die große Mehrheit der Mitglieder für einen 
>>> Verzicht auf die Print-Ausgabe von NTM wäre (34 : 6), scheinen die 
>>> Forenbeiträge der letzten Tage mehrheitlich in die gegenteilige 
>>> Richtung zu weisen. Danke, Christine Nawa, dass Du die Diskussion 
>>> wieder angestoßen hast. Gute Entscheidungen brauchen Zeit.
>>>
>>> Auch wenn meine Argumente zugunsten des Erhalts der gedruckten 
>>> Ausgabe zum Teil schon von anderen angeführt worden sind, hier noch 
>>> einmal die beiden für mich wichtigsten Punkte, die ich dem 
>>> Vorstand in dieser Form auch schon am 3. März d.J. vorgetragen hatte:
>>>
>>>  1. die physisch vermittelte _Bindungswirkung_, die von einer in
>>>     regelmäßig ins Haus kommenden gedruckten Zeitschrift samt ihrem
>>>     vertrauten Layout ausgeht. Man wird regelmäßig daran erinnert,
>>>     dass man Mitglied ist, nimmt das Heft in aller Regel auch in die
>>>     Hand, um zumindest das Inhaltsverzeichnis und die Rezensionen zu
>>>     überfliegen, und legt es dann zu den anderen, noch zu lesenden
>>>     Dingen, denen man sich vielleicht sogar erst am Abend im Sessel
>>>     zuwenden möchte.
>>>     Eine vergleichbare Bindungswirkung geht weder von den
>>>     alljährlichen Abbuchungen des Mitgliedsbeitrages, noch von dem
>>>     ebenfalls nur noch elektronisch verschickten Newsletter, noch von
>>>     einer - was das mindeste wäre - bei Erscheinen eines neuen Heftes
>>>     jeweils an alle Mitglieder verschickten Mail mit der
>>>     Inhaltsübersicht aus (falls so etwas überhaupt geplant ist).
>>>     Solche virtuellen Anstöße gehen in der täglichen E-Mail-Flut
>>>     leicht unter; auch bedürfen sie einer unmittelbaren aktiven
>>>     Antwort, nämlich das Anklicken eines Links, um das Heft oder
>>>     bestimmte Artikel am Bildschirm (!) zu lesen oder herunterzuladen.
>>>     Die Folge der Umstellung dürfte eine veränderte Lesehaltung sein:
>>>     Man blättert nicht mehr in der Zeitschrift 'seiner' Gesellschaft,
>>>     um zu erfahren, was die Fachcommunity so umtreibt, sondern nimmt
>>>     gezielt nur noch das auf, was man braucht, weil es ins momentane
>>>     eigene Suchprofil passt. Das gewissermaßen absichtslose,
>>>     flanierende Blättern und Lesen - ja, auch im Sessel, nicht bloß am
>>>     Schreibtisch - würde entfallen. Ganz zu schweigen von der
>>>     Möglichkeit, am Rand Anstreichungen oder Anmerkungen zu machen
>>>     oder ein Post-it einzukleben. Danke, Veronika, dass Du diesen
>>>     Punkt besonders erwähnt hast!
>>>
>>>  2. wird der _Mehrwert einer Mitgliedschaft_ in der GWMT nicht
>>>     deutlich, wenn NTM /open access/ publiziert. Dann kann man die
>>>     Zeitschrift ebenso gut und ebenso rasch lesen, ganz gleich, ob man
>>>     Mitglied ist oder nicht. Mit ihren Beiträgen würden die Mitglieder
>>>     (über die durch Einsparung der Print-Version mögliche Finanzierung
>>>     der Schriftleitung) eine Zeitschrift finanzieren, von der sie
>>>     keinerlei Nutzen hätten, den Nicht-Mitglieder nicht auch hätten.
>>>     Dann würde, was mal eine Mitgliederzeitschrift war, zu einer
>>>     bloßen online-Ressource wie jede Datenbank, worauf auch Cornelius
>>>     Borck hingewiesen hat.
>>>
>>>  3. und daran hat Mitch Ash zu Recht erinnert, werden infolge der
>>>     DEAL-Vereinbarung _Autoren, die nicht einer deutschen, an DEAL
>>>     teilnehmenden Wissenschaftseinrichtung angehören_, massiv
>>>     benachteiligt, indem sie /page fees /zahlen müssen, wenn sie in
>>>     NTM publizieren wollen; desgleichen trifft es Nicht-Mitglieder,
>>>     die, wenn sie keiner der o.g. deutschen Institutionen angehören,
>>>     z.B. an  Museen arbeiten - Marion Ruisinger hat darauf
>>>     hingewiesen! - künftig die horrenden Download-Gebühren von
>>>     Springer zahlen müssen. Ist es nicht pervers: In Zeiten der
>>>     Internationalisierung und Öffnung der Wissenschaft sorgen
>>>     kommerzielle Interessen dafür, dass sich nationale
>>>     Publikationsgemeinschaften (als Beutegemeinschaft der Verlage)
>>>     wieder abschotten.
>>>
>>>  4. gibt es, soweit ich weiß, _weder bei der BSHS noch in der HSS_
>>>     Überlegungen, die Printausgaben ihrer Zeitschriften zugunsten
>>>     einer reinen Online-Publikation einzustellen, und die BSHS
>>>     verdient dabei an ihrer Zeitschrift sogar noch gutes Geld! Wobei
>>>     die Mitgliedsbeiträge (incl. des Print-Auslands-Portos) mit denen
>>>     der GWMT konkurrieren können. Da die BSHS nach Mitgliederzahl und
>>>     -struktur der GWMT durchaus vergleichbar ist, kann es nicht nur am
>>>     Englischen liegen, dass wir da nicht mithalten können.
>>>
>>> Ich würde mir wirklich wünschen, dass die Angelegenheit im Forum 
>>> intensiv vordiskutiert wird, bevor auf der Mitgliederversammlung 
>>> darüber beschlossen wird. Cornelius Borck hat zurecht darauf 
>>> hingewiesen, dass >90% der Mitglieder sich ja gar nicht an dieser 
>>> Diskussion beteiligt haben und wir folglich nicht wissen, ob ihr 
>>> Schweigen als Zustimmung zum Vorschlag des Vorstandes ausgelegt 
>>> werden darf oder ob wir diese 90% elektronisch einfach nicht 
>>> erreichen; denn an der online-Mitgliederversammlung werden sie diese 
>>> vermutlich auch nicht teilnehmen.
>>>
>>> Herzliche Grüße,
>>> Christoph Meinel
>>>
>>>
>>>
>>> ___________________________________________
>>>
>>>     Prof. em. Dr. Christoph Meinel
>>>     Wissenschaftsgeschichte / History of Science
>>>     Universität Regensburg
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>>> Dies ist das Forum zum Austausch unter Mitgliedern der Gesellschaft 
>>> fuer die Geschichte der Wissenschaften, der Medizin und der Technik 
>>> e. V. (GWMT).
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